Deutschland und Namibia arbeiten gemeinsam an Sicherheitsstandards für Grünen Wasserstoff
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) haben in Zusammenarbeit mit dem namibischen Ministry for Industry and Trade (MIT) sowie der Namibian Standards Institution (NSI) eine bilaterale Verwaltungspartnerschaft zur Stärkung der Qualitätsinfrastruktur ins Leben gerufen. Der Fokus liegt auf der Etablierung technischer Standards für die Produktion, Umwandlung, Speicherung und den Transport von Grünen Wasserstoff.
Während der Implementierung des EU-Twinning Projekts zur Unterstützung der namibischen Standardisierungsbehörde beim Abbau nicht tarifärer Handelshemmnisse, wurde ein erheblicher Beratungsbedarf in Namibia in Bezug auf technische Standards, insbesondere hinsichtlich der Sicherheitstechnik aufgrund der potenziellen Explosionsgefahr von Wasserstoff, identifiziert. Auch rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen sowie Zertifizierungen sollen im Fokus der Partnerschaft stehen.
Im April 2023 wurde bereits eine Sondierungsreise vor Ort durchgeführt, um die konkreten Bedürfnisse der Partner zu ermitteln und sich mit den relevanten Interessengruppen der deutsch-namibischen Wasserstoff-Partnerschaft auszutauschen.
Bei einer ersten einwöchigen Studienreise im Dezember 2023 kamen dann auch die wichtigsten Stakeholder des Wasserstoffsektors in Deutschland zusammen.
Vertreterinnen und Vertreter des Präsidentenbüros, des Ministeriums für Handel und Industrie, des Ministeriums für Bergbau und Energie, der nationalen Standardisierungsbehörde sowie der Universität von Namibia trafen in Deutschland auf das BMWK, die Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB), das deutsche Normungsinstitut (DIN), die deutsche Akkreditierungsanstalt, die Bundesanstalt für Materialforschung und Testung (BAM).
Aufbauend auf der Expertise dieser deutschen Institutionen und der bestehenden Kooperation mit Namibia, strebt das BMWK eine bilaterale Verwaltungspartnerschaft an.
Die vorgeschlagenen Ansätze im Rahmen der Verwaltungspartnerschaft umfassen Beratung zu Rechtsvorschriften und Normen, die Entwicklung metrologischer Kapazitäten sowie die Qualifizierung von Fachkräften durch Hospitationen und Schulungen.
Namibia verfügt bisher nicht über Regulierungen zur sicheren Nutzung von Grünen Wasserstoff und zur Integration in Stromnetze. Die geplanten Maßnahmen im Rahmen der Verwaltungspartnerschaft sollen diese Lücke schließen und die bestehenden Aktivitäten der deutsch-namibischen Wasserstoff-Partnerschaft zur Diversifizierung der CO2-neutralen deutschen Energieversorgung sinnvoll ergänzen.
Zudem trägt die Verwaltungspartnerschaft dazu bei, nationale Wasserstoffstrategien zu unterstützen, indem sie kohärente rechtliche Voraussetzungen auf internationaler Ebene für den verstärkten Einsatz von Grünen Wasserstoff vorantreibt.
Während des Besuchs beim BMWK am 6. Dezember sagte, Esther Shakela (Office of the President of the Republic of Namibia and Coordinator of the Green Hydrogen Program), dass eine Verwaltungspartnerschaft genau das richtige Instrument sei, um den Beratungsbedarf in Namibia zu diesen spezifischen Themen anzugehen und die große Deutsch-Namibische Wasserstoff Partnerschaft zu flankieren.