Digitale Projektumsetzung im Twinning

Die Covid-19 -Pandemie hatte im Jahr 2020 einen großen Einfluss auf die Durchführung von Twinning-Projekten und hat Prozesse grundlegend geändert und digitalisiert. Die DG NEAR hat zu Beginn der Pandemie schnell reagiert und Prozesse flexibilisiert. Dadurch bestand und besteht die Möglichkeit Auswahlmeetings online durchzuführen oder die Rolling-Workplans in virtueller Zusammenarbeit zu entwickeln.  Auch Expertenmissionen oder Steering Committee Meetings können online durchgeführt werden, sofern dies im Sinne der Projektimplementierung ist.

Ein positiver Nebeneffekt ist, dass Digitalisierungsprozesse Momentum haben und damit die Möglichkeiten des Onlinezusammenarbeitens vorantreiben. In den letzten Monaten zeigte sich immer mehr, dass die Übertragung von einigen Arbeitsschritten in Twinning-Projekten in den virtuellen Raum, auch über die Pandemie hinaus sehr wertvoll wäre.

In deutschen Twinning-Projekten hat die Anpassung an digitale Projektumsetzung gut funktioniert und es wurden mehrere virtuelle Veranstaltungen erfolgreich durchgeführt, darunter eine Projektvorbereitungen im Kosovo und eine Abschlusskonferenz in der Ukraine.

Projektvorbereitungen im Kosovo

Als im Projekt „Assistance for implementing the Stabilisation and Association Agreement – The EU Services Directive 2006/123/EC“ am 02.11.2020 die Sitzung des Steuerungskommittees stattfand, hatte man in den vergangenen Monaten bereits vielfältige Erfahrung in der virtuellen Zusammenarbeit gesammelt. Die Vorbereitung des Angebots und die Präsentation fanden im März dieses Jahres ebenfalls ausschließlich virtuell statt. Das Team von Vertreterinnen und Vertretern des kroatischen Ministeriums für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung, der kroatischen Finanzagentur und von deutscher Seite des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Dr. Christian Storost, der ITZ Bund, Jörg Kremer, und mehrerer deutscher Bundesländer sieht in der virtuellen Zusammenarbeit aber auch Vorteile. So kommen die Teammitglieder häufiger in Videokonferenzen zusammen, als bei vergleichbaren Projekten vor der Pandemie, wachsen dabei gut als Team zusammen, können sich gut fortlaufend abstimmen und dadurch die Projektentwicklungen eng begleiten. Dies wird sicherlich auch der offiziellen Kick-off-Veranstaltung im Januar zugutekommen.

Abschlusskonferenz in der Ukraine

Das Twinning Projekt „Strengthening the Capacity of the Ukrainian Standardization Body“, wurde im November erfolgreich zu Ende geführt und mit einer umfassenden Abschlusskonferenz gewürdigt. Das zweijährige Projekt wurde von Deutschland im Lead und mit den nationalen Standardisierungsbehörden von Österreich, Rumänien und Spanien als Konsortialpartner, anfangs in Präsenz später virtuell implementiert.

An der Abschlusskonferenz nahmen seitens des BMWi nahm Dr. Heinz Hetmeier, Unterabteilungsleiter EB, sowie Dr. Thomas Zielke, Leiter im Referat „Technologietransfer durch Normung und Patente“ teil. Zusätzlich richteten Vertreterinnen und Vertreter der Botschaften von Österreich, Rumänien und Spanien, wie auch der EU Delegation in der Ukraine Grußworte an die Teilnehmenden.

Die virtuelle Durchführung der Abschlussveranstaltung verlief auch dank der in den letzten Monaten angeeigneten Expertise reibungslos und brachte den Vorteil, dass Reden simultan von Englisch auf Ukrainisch und umgekehrt übersetzt werden konnten. Die Abschlussveranstaltung war somit ebenso erfolgreich, wie das Projekt, das darauf abzielte, die Normung in der Ukraine mit dem europäischen Normungssystem in Einklang zu bringen und somit nicht-tarifäre Handelshemmnisse abzuschaffen.


NCP-Twinning Jahrestreffen am 28.01.2021

Das diesjährige NCP-Twinning Jahrestreffen findet am 28.01.2021 online von 10:00 – 12:00 und von 14:00 – 16:00 Uhr statt.

Während des Jahrestreffens möchten wir über die aktuellen Entwicklungen im Twinning, die Zusammenarbeit mit den neuen Twinning-DEVCO Partnerländern sowie über die im letzten Jahr notwendig gewordene digitale Umsetzung von Twinning Projekten sprechen.

Die Anmeldung für das Jahrestreffen ist abgeschlossen.

Die aktuelle Agenda finden Sie hier: https://www.ncp-twinning.de/wp-content/uploads/2021/01/NCP-Twinning-Jahrestreffen-2021-4.pdf

Veröffentlichung TAIEX Halbjahresbericht

Der TAIEX Bericht gibt Informationen über die TAIEX Aktivitäten von Januar bis September 2020. Deutschland lieg mit 25 durchgeführten Expertenmissionen auf Platz 6, hinter Österreich und Italien, mit jeweils mehr als 40 entsendeten Expertinnen und Experten.

Die Türkisch-Zypriotische Gemeinschaft ist der Empfänger der meisten TAIEX Maßnahmen, mit 21 Expertenmissionen, einem Workshop und 15 virtuellen Kooperationen. Auch für Deutschland war die Türkisch Zypriotische Gemeinde der Partner mit den intensivsten Beziehungen: 8 Expertinnen und Experten entsendete Deutschland hierhin.

Neben der Hilfe für die Türkisch-Zypriotische Gemeinschaft, lagen inhaltliche Schwerpunkte auf den Bereichen Recht und innere Angelegenheiten, Umwelt, Transport und Telekommunikation, sowie Binnenmarkt. Dies entspricht auch den allgemein häufigsten adressierten Themen.

Die Qualität der von Deutschland entsendeten Expertinnen und Experten wird positiv wahrgenommen: 93,7% fanden diese exzellent oder gut. Dieser Wert ist über die letzten Jahre konstant über 90% geblieben und spricht für die Beständigkeit deutscher Dienstleistungen. Leicht verbessert im Vergleich zum Vorjahr ist die Genderquote. In der zweiten Jahreshälfte 2020 waren knapp 1/3 aller entsendeten Personen Frauen, im Vorjahreszeitraum waren es weniger als 1/6.

Download unter:
https://www.ncp-twinning.de/wp-content/uploads/2020/12/Germany_2020.pdf

Online Kick-Off Konferenz in der Ukraine

Am 21. Oktober 2020 fand die Kick-Off-Veranstaltung für das Twinning-Projekt “Support to the Antimonopoly Committee of Ukraine in further approximation of legal, procedural and case enforcement practices with EU antitrust and merger control practices” statt –  unter den gegebenen Umständen in virtueller Form. Nichtsdestotrotz war die hohe Motivation und das breite Interesse der Twinningpartner deutlich zu spüren. In den Redebeiträgen und Präsentationen aller wurde der Wille deutlich, dieses Projekt trotz der pandemiebedingten Einschränkungen erfolgreich umzusetzen.

Die Teilnehmenden waren aus verschiedenen Ländern, von zu Hause oder ihren Büros, zugeschaltet und tauschten sich auch im virtuellen Raum angeregt aus. Da die Veranstaltung auf Englisch und Ukrainisch stattfand, wurde eine Verdolmetschung angeboten – die Teilnehmenden konnten auf der Konferenz-Plattform zwischen Audiokanälen auswählen, um die Sprache ihrer Wahl zu hören. Das Online-Format ermöglichte somit eine gelungene Kick-Off-Veranstaltung in schwierigen Zeiten.

Das Konsortium aus Litauen, Deutschland und Rumänien hat bereits am 25. Mai seine Arbeit aufgenommen und wird für die Laufzeit von zwei Jahren die ukrainische Wettbewerbsbehörde (Antimonopoly Committee of Ukraine, AMCU) dabei unterstützen, ihre institutionellen Kapazitäten zur Durchsetzung des Wettbewerbsrechts zu stärken. Ziel des Twinnings ist die Unterstützung der ukrainischen Partner auf dem Weg hin zu einer effektiveren, transparenteren und konsistenteren Wettbewerbspolitik und eine Angleichung an den EU-Rechtsrahmen. Das Projekt ist mit einem Budget in Höhe von 1.200.000 EUR ausgestattet und vereint die Expertise von BMWi, dem Bundeskartellamt (BKartA), dem Bundespresseamt sowie der litauischen Wettbewerbsbehörde (Competition Council of the Republic of Lithuania, CCRL) und der rumänischen Wettbewerbsbehörde (Romanian Competition Council, RCC).

Link zur Pressemitteilung der litauischen Wettbewerbsbehörde:

http://www.kt.gov.lt/en/news/eu-competition-twinning-project-in-ukraine-kick-off-event-outlines-main-results-to-achieve

Twitter BKartA:

https://twitter.com/Kartellamt/status/1319177664440242177

Update Twinning Pipeline Juli 2020

Nähere Informationen zu den anstehenden Twinning-Projekten (ENI/IPA/DEVCO) und entsprechende Dokumente zum Download sind hier zu finden:

www.ncp-twinning.de/downloads/

Covid-19 EU-Sonderregelungen für Twinning und Taiex

Im Umgang mit den Herausforderungen durch Covid-19 hat die EU spezielle Hinweise für Twinning und Taiex veröffentlich.

Die entsprechenden Dokumente zum Download sind hier zu finden:

www.ncp-twinning.de/downloads/

Twinning Statistik 2019 und TAIEX Halbjahresbericht

Die Twinning Statistik 2019 und  der TAIEX Halbjahresbericht 2019 geben eine Übersicht über deutsche Aktivitäten im Verwaltungsaufbau  

Twinning Statistik

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 58 Projektausschreibungen veröffentlicht. Das durchschnittliche Budget der ausgeschriebenen Twinning Projekte lag bei 1,49 Millionen Euro (ohne Twinning Light).

Deutsche Behörden haben sich auf insgesamt 16 Projekte beworben, somit liegt die Bewerbungsquote bei 28%, was einem Anstieg von fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Für zehn Projekte haben deutsche Behörden den Zuschlag erhalten und somit liegt die Erfolgsquote für deutsche Bewerbungen bei 63%.

TAIEX Halbjahresbericht für die zweite Jahreshälfte 2019

Der TAIEX Halbjahresbericht gibt einen Überblick über die TAIEX-Aktivitäten im zweiten Halbjahr 2019 sowie die Beteiligungen der EU-Mitgliedsstaaten und Partnerländer. Insgesamt haben 368 TAIEX-Maßnahmen stattgefunden. Die aktivsten EU-Mitgliedsstaaten bei TAIEX waren in diesem Zeitraum Italien, Kroatien, Belgien, Polen und Spanien. Deutsche Behörden haben insgesamt 47 Experten entsandt und 2 Studienbesuche empfangen.

Quelle: EU-Kommission, DG NEAR, 2019: TAIEX EU Member States Flash Report, S2 2019.

Abschlusskonferenz Serbien

Mit einer Abschlusskonferenz endete am 06.03.2020 das Twinning-Projekt SR 14 IPA FI 02 17 „Strengthening of the Institutional Capacities of the National Bank of Serbia in the EU Accession Process”.

Über einen Zeitraum von 18 Monaten hat die Deutsche Bundesbank das mit einem Budget von 800.000,00 € ausgestattete EU-Projekt erfolgreich umgesetzt. Mit zusätzlicher Fachexpertise wurde das Vorhaben von der Kroatischen Nationalbank und der Kroatischen Aufsichtsbehörde für Finanzdienstleistungen (HANFA) sowie der Rumänischen Nationalbank (BNR) als Junior-Partner unterstützt. Serbischer Projektpartner war die Serbische Nationalbank (NBS). Durch das Projekt wurden die Kapazitäten der Serbischen Nationalbank zur Umsetzung von Standards des Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) gestärkt.

Nach einem Grußwort der Gouverneurin der Serbischen Nationalbank, Frau Jorgovanka Tabaković, unterstrichen der Leiter der Vertretung der Europäischen Union in Serbien, Herr Sem Fabrizi, und die serbische Ministerin für Europäische Integration die Bedeutung von Twinning-Projekten für die EU-Erweiterung und Annährung. Vertreter*innen der Deutschen, Kroatischen und Rumänischen Botschaft in Serbien lobten die gute Zusammenarbeit in ihren Redebeiträgen. Herr Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, ging näher auf das Engagement der Deutschen Bundesbank in internationalen Projekten ein.

Im Anschluss an das Event hatten die rund 80 Teilnehmer*innen die Gelegenheit sich miteinander auszutauschen und sich zu vernetzen.

Quelle/Foto: © Serbische Nationalbank (NBS)

Burkhard Balz, Bundesbank-Vorstand, auf der Abschlusskonferenz des Twinning Projekts „Strengthening of the Institutional Capacities of the National Bank of Serbia in the EU Accession Process”.

Studienreise Marokko

Im Rahmen des Twinningprojekts „Unterstützung der Stärkung des Energiesektors“ in Marokko, das das BMWi gemeinsam mit Frankreich umsetzt (Laufzeit 03/2018-05/2020), fand im Februar 2020 eine Studienreise nach Deutschland statt. Fünf Expert*innen des marokkanischen Ministeriums für Energie, Minen und Umwelt besuchten verschiedene Institutionen in Berlin, Dessau und Bremen, um zu erfahren wie Energiestatistiken, und -indikatoren in Deutschland entwickelt werden. Thematische Schwerpunkte lagen dabei auf Energiebilanzen, Statistiken für Erneuerbare Energien sowie der Entwicklung von regionalen Energiestatistiken. Stationen der Reise waren das BMWi in Berlin, das Umweltbundesamt in Dessau, die Arbeitsgruppe Energiebilanzen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. sowie das Statistische Landesamt Bremen. In Fachgesprächen und Präsentationen tauschten sich die marokkanischen Expert*innen mit ihren deutschen Counterparts aus. Außerdem besichtigte die Delegation ein Netzquartier in Berlin, um eine praktische Anwendung der Energiedaten zu sehen. Die Studienreise war für alle Seiten bereichernd – es wurde angeregt diskutiert und festgestellt, dass sich Herausforderungen häufig ähneln.