Mit einer äußerst gelungenen Abschlusskonferenz endete das Twinning-Projekt „Strenghtening the capacity of Jordan’s Department of Statistics in terms of compilation, analysis and reporting of statistical data in line with International and European best practices“ nach 34 Monaten unter deutscher Juniorprojektleitung in Amman.
Generalsekretär Marwan Al-Refai vom jordanischen Ministerium für Planung und Internationale Kooperation und der stellvertretende Leiter für Kooperation bei der Europäischen Union Delegation im Hashemite Königreich Jordanien lobten das Projekt und den wichtigen fachlichen Austausch.
Besonders hervorgehoben wurden von jordanischer Seite der substanzielle Beitrag der deutschen Kolleginnen und Kollegen zur Entwicklung einer Roadmap für den anstehenden Zensus in Jordanien, ein zentrales Element für die zukünftige strategische Planung im Bereich der amtlichen Statistik. Ebenso wurde der Wissenstransfer im Bereich der Datenvalidierung und Imputationsmethoden als besonders bereichernd gewürdigt.
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Die jordanischen Komponentenleiter betonten, dass der fachliche Austausch mit dem deutschen Statistischen Bundesamt und weiteren Experten maßgeblich zur Stärkung der institutionellen Kapazitäten des Department of Statistics (DoS) beigetragen habe. Der dänische Projektleiter Jesper Ellemose beschrieb es mit den folgenden Worten:
„The project brought added value to the Jordanian Department of Statistics by enhancing technical skills in line with EU standards, introducing modern statistical tools, and strengthening data quality management. It was a great opportunity for mutual learning and cooperation, and a strong example of what Twinning can achieve.“
Das Twinning-Projekt wurde vom Statistischen Bundesamt in Kooperation mit der Statistik Italien, Litauen und zusätzlichen Expertinnen und Experten aus Finnland und Norwegen durchgeführt.
Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für die erfolgreiche internationale Zusammenarbeit im Rahmen des Twinning-Instruments der EU – und ein weiterer Beitrag zur nachhaltigen Förderung statistischer Kapazitäten in Partnerländern.
Das erste Twinning-Projekt in der Mongolei wurde am 1. Juli 2025 im Rahmen der Kick-off Konferenz offiziell eröffnet. Die deutschen Projektpartner sind das Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) und die Deutsche Stiftung für internationale rechtliche Zusammenarbeit e.V. (IRZ); sie beraten den mongolischen obersten Gerichtshof bei der wirksamen Umsetzung der angestrebten Justizreformen.
Im Vordergrund stehen, neben der Stärkung der institutionellen Kapazitäten, die Verbesserung der Effizienz des Gerichtswesens und der öffentlichen Kommunikation durch die Justiz. So sollen zum Beispiel Abläufe überprüft und Urteile für die Öffentlichkeit nachvollziehbar erläutert werden.
Mit Blick auf das gemeinsame Engagement für Transparenz und Rechtsstaatlichkeit betonte Frau Dr. Nina Wunderlich, Leiterin der Unterabteilung „EU-Wirtschaftspolitik, Binnenmarkt, Bilaterale Beziehungen, EU-Twinning“ im BMWE in ihrem Grußwort, dass verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen Grundlage für eine wachsende wirtschaftliche Zusammenarbeit, insbesondere im Rohstoffsektor, sind. Die EU-Botschafterin Ina Marčiulionyte ergänzte und betonte die weitreichende Wirkung des Projekts: „Ein solides Justizsystem ist die Grundlage der Demokratie. Wir glauben, dass die Ergebnisse des Twinning-Projekts sich positiv auf das künftige Engagement der EU in der Mongolei auswirken werden.“
Die EU-KOM hat ihren jährlichen Bericht zu TAIEX und Twinning-Aktivitäten 2024 veröffentlicht. Die zentrale Bedeutung von Twinning und TAIEX für die europäische Integration und den institutionellen Wandel wird betont. Zusammenfassend können folgende Zahlen für 2024 festgehalten werden:
Über 900 TAIEX-Aktivitäten und 81 Twinning-Projekte wurden durchgeführt
Die Generaldirektion ENEST (Enlargement and Eastern Neighbourhood) der EU-Kommission hat am 02. Mai 2025 die Übersicht der geplanten Twinning-Projekte für das Jahr 2025 aktualisiert. Insgesamt befinden sich 36 Projekte in der Pipeline (Beitrittsregion: 6, Östliche Partnerschaft: 8, Südliche Nachbarschaft: 13, weltweite Partnerländer, INTPA: 9). Sechs Projekte sind seit Februar neu hinzugekommen.
Als neue Twinning-Länder sind erstmals Gambia (Lebensmittelsicherheit), Ghana (Impfstoffe) und Uganda (Audit) mit aufgeführt.
Unter folgenden Links finden Sie die aktuelle Pipeline im Download-Bereich unserer NCP-Website sowie auf der Twinning-Website der EU-Kommission:
Gerne können Sie diese Information mit Ihrem Netzwerk teilen. Sofern Interesse an einem Vorhaben besteht, kommen Sie bitte auf uns zu. Gerne unterstützen wir Sie bei einer frühzeitigen Angebotsvorbereitung. Sie erreichen uns unter: ncp-twinning@bmwk.bund.de
Am 18.-19. Februar 2025 trafen sich auf Einladung der Europäischen Kommission (KOM) über 130 Vertreterinnen und Vertreter der Nationalen Kontaktstellen (NCP) aus mehr als 40 Ländern. Ziel des diesjährigen Treffens war vor allem eine aktuelle Standortbestimmung von Twinning und TAIEX und deren ergänzender Beitrag zu anderen EU-Instrumenten im Rahmen der Global Gateway Initiative. Es wurden zukünftige Perspektiven diskutiert und Best Practice Beispiele zur operativen Umsetzung vorgestellt. Darüber hinaus informierte die KOM die NCPs der EU-Mitgliedstaaten zum aktuellen Stand der geplanten Twinning-Reform.
Jan Gert Koopman, Leiter der neu gegründeten und für Twinning und TAIEX zuständigen Generaldirektion „Enlargement and Eastern Neighbourhood“ (ENEST) bezeichnete in seiner Keynote beide Instrumente als “Superpower“ im Instrumentenkasten der EU. Die Erweiterung sei ein Mittel zur Risikominimierung in den Beitrittsländern. Aktuell sieht er insbesondere signifikante Herausforderungen östlich der EU und im Nahen Osten. Unerlässlich, so Koopman, seien weitere Fortschritte der Länder in ausgewählten Politikfeldern. Als Beispiele nannte er den gemeinsamen Euro-Zahlungsverkehrsraum für Albanien und Montenegro und den Dialog zur Visaliberalisierung mit Armenien.
Mit Blick auf die zukünftige geographische Aufteilung der Twinning und TAIEX Länder auf die neu geschaffenen Generaldirektionen ENEST (als Nachfolgerin der GD NEAR) und MENA (Middle East, North Africa and the Gulf) betonte Mathieu Bousquet, Direktor in der GD ENEST, auf Nachfrage des deutschen NCP, dass dies keinerlei praktische Auswirkungen auf die Umsetzung der Instrumente haben werde. Die Federführung sei ganz klar bei der GD ENEST verortet. Die Gründung der GD MENA sei das Ergebnis der geopolitischen Entwicklung. Man verspreche sich davon stärker nach außen gerichtete Aktivitäten in der Region. Inhaltlich solle nicht nur das Migrationsthema, sondern vor allem auch die wirtschaftliche Kooperation im Vordergrund stehen.
Zu künftigen Twinning-Ausschreibungen informierte die KOM, dass man insbesondere in den Ländern jenseits des Beitritts- und Nachbarschaftsraums eine Zunahme erwarte. Die deutsche Seite betonte einmal mehr Ihren geographischen Fokus auf den Westbalkan und der Östlichen Partnerschaft. Sie forderte die KOM auf, sich hier für eine stärkere Nutzung der Instrumente einzusetzen.
Mit 901 TAIEX-Veranstaltungen und über 4.000 eingesetzten Expertinnen und Experten im Jahr 2024 knüpft das Instrument an die gute Bilanz des Vorjahres an. Italien, Kroatien und Spanien stellten die meisten Personen. Inhaltlich deckten die Einsätze eine große Bandbreite verschiedener Themen aus den Bereichen Umwelt, Digitales, Inneres, Wirtschaft und Landwirtschaft ab.
Im Twinning befanden sich im letzten Jahr insgesamt 81 Projekte in der Umsetzung. Mit zehn laufenden Vorhaben führt Nordmazedonien die Statistik an, gefolgt von Georgien (neun) und Serbien (sieben). In der aktuellen Vorausschau für 2025 sind derzeit 41 Projektankündigungen gelistet.
Twinning-Reform
In einer einstündigen Session informierte die KOM grob über den aktuellen Stand im TW-Reformprozess. Die wichtigsten Punkte sind:
Reformen und IT-basierte Prozesse sollen einheitlich für alle Twinning-Projekte gelten (direct und indirect management)
KOM hat das Feedback der EU-MS vom Juli 2024 ausgewertet. Mehrheitlich haben sich die EU-MS für die (auch von der deutschen Twinning-Community gewünschten) Option mit einheitlichem Honorar für alle Teilnehmenden und Beibehaltung der 136 % Projektmanagementkosten-Pauschale) ausgesprochen;
KOM plant wohl mit 350 €/Tag zzgl. jährl. Inflationsausgleich. Der von uns geforderte rückwirkende Inflationsausgleich fand bislang keine Erwähnung.
KOM möchte Lump sums im Sinne der Vereinfachung grundsätzlich weiterhin verwenden, Details hierfür wären noch zu bestimmen.
KOM möchte zusammen mit den EU-Mitgliedstaaten die Anwendung der neuen Regeln in einem „Shadowing“-Verfahren testen. Hierzu sollen laufende und kürzlich abgeschlossene TW-Projekte herangezogen werden (inkl. TWL). Parallel zur eigentlichen Umsetzung sollen „auf dem Papier“ die neuen Regeln simuliert und anschließend evaluiert werden.
In einem für September 2025 geplanten Treffen möchte die KOM die Ergebnisse den NCPs der EU-Mitgliedstaaten vorstellen und sich dazu austauschen. Als deutscher NCP beabsichtigen wir, den weiteren Prozess mit der KOM in enger Abstimmung mit den anderen NCPs aktiv zu begleiten.
Nach einer zweijährigen Laufzeit wurde das EU-Twinning-Light-Projekt zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit in Israel erfolgreich abgeschlossen. Die virtuelle Abschlusskonferenz fand am 30. Januar 2025 statt.
Im Rahmen des Projekts entwickelten Expertinnen und Experten des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) gemeinsam mit der Veterinärabteilung des israelischen Gesundheitsministeriums neue Richtlinien zur Bewertung der Qualität und Sicherheit von Fischprodukten für den israelischen Markt. Diese wurden an die EU-Regularien angeglichen, um einheitliche Standards zu gewährleisten.
Durch diese Anpassung stellt Israel sicher, dass sowohl importierter Fisch als auch für den Export in die EU bestimmter Fisch den europäischen Anforderungen hinsichtlich Lebensmittelsicherheit und Schadstoffbelastung entspricht.
Zur erfolgreichen Umsetzung der neuen Richtlinien organisierten die Expertinnen und Experten des LAVES zudem Fortbildungen für ihre israelischen Kolleginnen und Kollegen sowohl in Israel als auch in Deutschland. Darüber hinaus besuchten sie verschiedene Labore und Grenzkontrollstellen, um den Wissenstransfer und die praktische Anwendung der Vorgaben zu unterstützen.
Die EU Kommission hat am 03. Februar 2025 die Übersicht der geplanten Twinningprojekte für das Jahr 2025 aktualisiert. Insgesamt befinden sich nun 40 Projekte in der Pipeline (IPA: 6, ÖP: 7, Südl. Nachb.: 17, INTAP: 40) – 15 sind neu hinzugekommen.
Für die Ukraine sind insgesamt vier neue Projekte angekündigt, in den Bereichen Medizin, Migration, Justiz und Energie. Sämtliche für Georgien angekündigte Projekte sind in der aktuellen Vorausschau nicht mehr enthalten.
Außerdem sind erstmals Twinningprojekte in El Salvador (Digitale Identität / digitales Personenstandregister) und Kasachstan (Justiz) angekündigt.
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Im nächsten NCP-Mittagsbriefing, am 11.2. von 12-12:30 Uhr, werden wir detailliert über die angekündigten Projekte sprechen.
Der NCP ruft eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben – das NCP-Mittagsbriefing. In informellem Rahmen wollen wir über aktuelle Themen informieren, aber vor allem Raum für Austausch innerhalb der Twinning-Community bieten. Jeden zweiten Dienstag im Monat von 12:00 bis 12:30 Uhr freuen wir uns auf Ihre Themen und Fragen. Inhaltlich wird der Fokus auf dem EU-Instrument Twinning liegen, aber auch TAIEX und bilaterale Verwaltungspartnerschaften werden Raum finden.
Das Format richtet sich an Sie als unser nationales Netzwerk und alle weiteren Interessierten.
Die Terminvorausschau für das erste Quartal 2025 finden Sie hier:
NCP–Mittagsbriefing – immer am zweiten Dienstag im Monat von 12:00 bis 12:30 Uhr (virtuell)
Datum
Thema
Di. 14.01.2025
Jahresvorausschau: Neues Jahr neues Glück! Was steht an in 2025?
Di. 11.02.2025
Update der Twinning-Pipeline der EU: Chancen für deutsche Behörden in 2025
Di. 11.03.2025
Bilanz und Perspektiven: Rückblick auf die Institution Building Days im Februar
Bei Interesse an einer Teilnahme schicken Sie gerne eine Mail an ncp-twinning@bmwk.bund.de.
Ruandas Regulierung der Arzneimittel-Produktion ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die sogenannte Reifegradstufe 3 (ML3) zuerkannt worden, was ein stabiles, gut funktionierendes und integriertes Regulierungssystem bezeichnet.
Zu diesem Erfolg beigetragen hat ein EU-Twinning-Projekt, das die Stärkung der Rwanda Food and Drug Authority zum Ziel hat. Seit 2022 unterstützen ein Konsortium der EU-Länder Frankreich, Deutschland und Litauen den Kapazitätenaufbau dieser Behörde, als Beitrag für eine starke Qualitätsinfrastruktur im Bereich Regulierung der Arzneimittel-Produktion.
Der deutsche Projektbeitrag wird vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) umgesetzt. Das PEI unterstützt die Rwanda Food and Drug Authority in der Etablierung der staatlichen Chargenprüfung von Impfstoffen. Das BfArM unterstützt die Rwanda Food and Drug Authority vor allem durch wissenschaftlich-regulatorische Trainings für die Arzneimittelzulassung.
Der WHO-Benchmark bewertet die Regulierungssysteme eines Landes anhand von mehr als 250 Indikatoren. Die Einstufung Ruandas als ML3-Land markiert einen bedeutenden Fortschritt bei der Stärkung der Regulierungssysteme auf dem Kontinent. Weitere afrikanische ML3-Länder sind Ägypten, Ghana, Nigeria, Südafrika, Tansania und Simbabwe.
Ein EU-Twinning-Projekt mit Montenegro, das das südosteuropäische Land im Bereich Annäherung des Arbeitsmarkts an die EU-Instrumente und -Standards unterstützen soll, endet nach rund eineinhalbjähriger Laufzeit im Dezember 2024. Am 10. Dezember fand in Podgorica die Abschlusskonferenz statt.
Von deutscher Seite waren das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Bundesagentur für Arbeit beteiligt, weitere Konsortialpartner des EU-Twinning-Vorhabens waren Slowakei und Estland.
Die Leiterinnen und Leiter der Projektkomponenten diskutieren auf der Abschlusskonferenz über die Ergebnisse des EU-Twinnings. Foto: Seiler.
Zu den Inhalten der Zusammenarbeit zählten die Themen Verwaltung und Monitoring von Ausgaben durch den European Social Fund, Sicherung der Jugendarbeit, Arbeitsmobilität, sowie aktive Arbeitsmarktmaßnahmen. Das EU-Twinning-Projekt hat alle vorgegebenen Ziele erreicht und damit einen Beitrag zur Vorbereitung Montenegros auf einen möglichen EU-Beitritt geleistet.